Im Rahmen des Projekts Bäuerin.Macht.Image produzierten wir bisher zwölf Radiobeiträge zum Thema „Rollenbilder am Land“. Gestaltung: Sabine Traxler
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#11: Sophie Brandstätter – Politisch, widerspenstig, feministisch
Die Mühlviertler Bäuerin Sophie Brandstätter hat sich Zeit Ihres Lebens für die eigenen Rechte als Frau und die Freiräume von Bäuerinnen am Land stark gemacht. Beharrlich hat sie bis an ihr Lebensende die ungerechten Machtverhältnisse, die sich zum Nachteil der Frauen am Land auswirken zum Thema gemacht und vehement kritisiert.
Zehn Jahre nach dem Tod von Sophie Brandstätter hat Evelyn Wascher das Leben der Bäuerin in ihrer Diplomarbeit aufgearbeitet. Für die Arbeit mit dem Titel „Kraft der Verantwortung. Sophie Brandstätter 1941 bis 2002. Eine biografische Re- Konstruktion des Lebens einer politischen Bäuerin aus dem Mühlviertel in Oberösterreich“ wurde die Absolventin der Kultur- und Sozialanthropologie 2013 mit dem Johanna Dohnal Förderpreis ausgezeichnet.
Aus aktuellem Anlass lud die Österreichischen Bergbauern und Bergbäuerinnenvereinigung am 02. Dezember 2013 in Linz zum Vortrag und zur anschließenden Diskussion um der ehemaligen Obfrau zu erinnern, aber auch um dem Thema der privaten und politischen Selbstbestimmung von Bäuerinnen, Raum zu geben.
Ausgestrahlt: Freies Radio Freistadt, Radio Freirad in Innsbruck am 8.März 2014 im Rahmen der Schwerpunktsendung zum Weltfrauentag
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#10: Über das Bild des Bauern in der österreichischen Agrarpresse
Gespräch mit dem Historiker Ulrich Schwarz
Ulrich Schwarz, Historiker und Mitarbeiter am Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten, hat sich im Zuge seiner Forschungsarbeit mit den Bildern des Bauern in der österreichischen Agrarpresse von der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre beschäftigt. Konkret hat er dabei die Publikationen des Niederösterreichischen Bauernbündlers untersucht und für diesen Zeitraum eine diskursanalytische Studie erstellt.
Der Untersuchungszeitraum – Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre- ist deshalb so interessant, weil in genau dieser Zeit ein fundamentaler Wandel in der Landwirtschaft stattfand. Mit der Einkehr des „Produktivismus“ wurden die traditionellen, bäuerlichen Wirtschaftsformen abgelöst und durch eine zunehmend spezialisierte, kapitalintensive und wachstumsorientierte Agrarpolitik ersetzt.
Für das Projekt Bäuerin.Macht.Image ist die Studie von Ulrich Schwarz bedeutsam, weil sie deutlich aufzeigt, welchen Platz Bäuerinnen – ihren Aufgaben und Tätigkeiten- eingeräumt wird! Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Bäuerinnen in der konservativen Agrarpresse systematisch vom Bereich des Politischen und der Warenproduktion in dem untersuchten Zeitraum ausgeklammert wurde.
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#9: “Bäuerin sein war immer mein Traumberuf”-
LAbg. Maria Jachs im Gespräch
Maria Jachs ist Bäuerin und Politikerin. Am elterlichen Hof hat sich ihre Liebe zum Beruf der Bäuerin entwickelt – nach einigen Auslandspraktika hat sie die Meisterprüfung absolviert um im Anschluss ihrer Leidenschaft und zugleich Profession nachzugehen. „Als Bäuerin kannst du deine Erfolge selber messen und sehen – und das ist einfach das Schönste für mich. Man hat fast jeden Tag ein Erfolgserlebnis!“
Seit 1997 ist Maria Jachs für die ÖVP im Landtag und war bis vor kurzem auch noch Bezirksbäuerin für die Region Freistadt. In dieser Funktion hat sie sich besonders bemüht die Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen und die Talente der Bäuerinnen vor den Vorhang zu holen.
Zwei so anspruchsvolle und verantwortungsvolle Berufe wie die der Bäuerin und Politikern neben Familie und ehrenamtlichem Engagement unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, die nur durch Unterstützung von außen zu handhaben ist.
Gelebte Partnerschaft, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung sind für Maria Jachs das „Um und Auf“ um als Bäuerin erfolgreich sein zu können.
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#8: Über die Geschichte der BäuerInnenschaft in Österreich – Dr.in Rita Garstenauer im Gespräch
Die Wirtschafts- und Sozialhistorikerin Dr.in Rita Garstenauer vom Institut für Geschichte des ländlichen Raumes spricht im folgenden Beitrag über die Geschichte der BäuerInnenschaft in Österreich, über die Entwicklung der Aufgaben und Arbeiten der Bäuerinnen im letzten Jahrhundert, sowie über Rollenzuschreibungen und das Image der Bäuerin.
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#7: Zwei Bäuerinnen – Ein Bauer – Ein Hof
Der Sesahof befindet sich, nicht weit entfernt von Bad Leonfelden im Mühlviertel, inmitten von Wiesen und Feldern. Bewirtschaftet wird er von Birgit Loipl und seit einigen Monaten auch von Mira Schober und Sebastian Spirig.
Im Rahmen des Projekts Bäuerin.Macht.Image haben wir mit den drei BäuerInnen über ihren Werdegang zu diesem Beruf, ihr Verständnis und Erfahrungen von klassischen Rollenbildern und ihre Arbeit am Hof gesprochen.
Jingle zum Beitrag
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#6: „So wie bei uns daheim!”
Das Bäuerinnenkabarett Die Miststücke
„Die Miststücke“ sind sechs aktive Bäuerinnen aus Ober- und Niederösterreich, die seit mehr als zehn Jahren mit ihrem Bäuerinnenkabarett durch die Lande touren. Der Stoff dafür stammt aus dem Leben der Akteurinnen selbst. Themen wie Generationenkonflikte, die Frage der Machtverteilung am Hof, Ohnmacht gegenüber der Standesvertretung oder die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau werden auf humorvolle Art und Weise dargestellt.
Das idyllisch verklärte Bild von der Bäuerin und der Arbeit in der Landwirtschaft wird aufgebrochen und die in der Werbung und den Medien oftmals verkitschte Darstellung vom Leben auf dem Bauernhof entromantisiert. Aber nicht nur Bauern und Bäuerinnen wird ein Spiegel vorgehalten, auch Menschen mit weniger Bezug zur Landwirtschaft finden sich in manchen Szenen wieder.
Das Projekt Bäuerin.Macht.Image hat uns nach Meggenhofen geführt, wo am 16. März 2013 im Hofbauersaal die Miststücke auftraten. Nach der Aufführung befragten wir einige BesucherInnen, wie ihnen das Stück gefallen hat, darunter auch Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.
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#5: Eine Bäuerin spricht Klartext
Heidi Rest-Hinterseer im Gespräch
Heidi Rest-Hinterseer ist Bäuerin, ehemalige Nationalratsabgeordnete, Gemeinderätin, Obfrau des Frauenvereins KoKon und Geschäftsführerin eines Salzburger Ökostrombetriebes. Bei der Tagung Frauen am Land in Wien hat sie mit Sabine Traxler über das Thema Bäuerin.Macht.Image gesprochen.
Die Bäuerin spricht über unausgesprochene Verhaltensregeln am Land, über ihr Geheimrezept, all die Rollen und Anforderungen als Bäuerin zu meistern, über ihre Erfahrungen wie Frauen am Land zu Politik, Netzwerken und bäuerlichen Institutionen stehen und warum für Männer eigentlich alles Verhandlungssache ist.
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#4: Natur- & tierliebend, religiös, arbeitsam…
Typisch Bäuerin?
Die Bäuerinnenorganisation Tirol hat ihr 50jährigen Bestehens zum Anlass genommen sich über Selbstbilder und Identitätskonstrukte ihrer Mitglieder Gedanken zu machen. Dazu wurde an der Universität Innsbruck eine Studie in Auftrag gegeben. Auf der Tagung “Frauen am Land – Potentiale und Perspektiven” in Wien stellte die operative Projektleiterin Melanie Steinbacher die zentralen Ergebnisse der Studie vor.
Auch im bäuerlichen Bereich ändern sich mit der jüngeren Generation von Bäuerinnen die klassischen Wertvorstellungen und Bilder wie man als ‘Bäuerin zu sein hat’. Ein interessantes Ergebnis ist, dass sich die Bäuerinnen von Kirche und politischen Vertretern mehr Wertschätzung erwarten würden, politisches Engagement aber selbst nicht zum eigenen Sinnbereich der Bäuerin gezählt wird.
Eine nähere Auseinandersetzung mit der “Rolle der Frau in der Landwirtschaft” und ihrer Wichtigkeit würde sich vor allem durch die eigenen Interessensvertretung anbieten.
Ausgestrahlt im Freien Radio Freistadt, Radio Orange am 7.März 2013
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„Man könnte ein eigenes Buch über die Frau in der Bauerngeschichte schreiben“
Wir haben Franz Krammer und Josef Rohrmoser, die beiden Autoren des Buches “Im Kampf um ihre Rechte- die Geschichte der Bauern und Bäuerinnen” interviewt.
Franz Krammer unterstreicht, dass die Geschichte der Bauern und Bäuerinnen eine patriarchal erzählte Geschichte ist. Seiner Meinung nach wäre die Analyse der Bäuerin ein eigenes Buch wert.
Beide Autoren, welche Experten der österreichischen Agrarszene sind, betonen die besondere Wichtigkeit der Frau in der Landwirtschaft und ihren wesentlichen Beitrag im Kampf um die Rechte des Bauernstandes!
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#3: “Bis zu meinem 40 Lebensjahr war ich eine angepasste Bäuerin” – Theresia Oblasser im Gespräch
Das Projekt Bäuerin.Macht.Image hat uns nach Rohrbach in die Stube von Annemarie und Gust Steyrl geführt, um mit Altbäuerin und Autorin Theresia Oblasser aus dem Salzburgerischen Taxenbach ins Gespräch zu kommen.
In ihren bisher veröffentlichten Geschichten, Texten und Gedichten schreibt Theresia Oblasser über die bäuerliche Lebenswelt von Frauen und ist für ihre Werke im Jahr 2011 mit dem Walter Kraus Mundartpreis ausgezeichnet worden.
Von sich selbst sagt sie, dass sie bis zu ihrem 40 Lebensjahr eine sehr angepasste Bäuerin war. Danach hat sie mit Hilfe des Schreibens begonnen ihre unausgesprochenen Gedanken und Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen.
Im Gespräch erzählt sie uns über ihr Leben als Bäuerin, über ihren Ausbruch aus tradierten bäuerlichen Rollenzuschreibungen, über alteingesessene Sprüche, Reaktionen und über ihre Beobachtungen wie sich die Arbeiten der Bäuerin und ihre Möglichkeiten im Lauf der Zeit verbessert haben.
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#2: Interview mit Theresia Oedl-Wieser
Das Projekt Bäuerin.Macht.Image hat uns nach Wien zu einer der Expertinnen Österreichs geführt, die seit Jahrzehnten im Bereich ländlicher Sozialforschung arbeitet und sich speziell mit der Thematik „Frauen im ländlichen Raum“ auseinandersetzt: Wir waren zu Gast bei Dr.in Theresia Oedl-Wieser.
Im Folgenden Interview spricht Theresia Oedl-Wieser über die Situation der Frauen im landwirtschaftlichen Bereich. Welche Rolle spielt die Frau und ihre Arbeitsleistung für den Agrarsektor in Österreich, wie haben sich die Arbeit und die Anforderungen im Laufe der Zeit verändert, wie steht es um Frauenförderprogramme und warum hat „Feminisierung der Landwirtschaft“ nichts mit Feminismus zu tun? Das sind nur einige Fragen, die im Folgenden Interview beantwortet wurden.
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#1b: Interview mit Judith Moser-Hofstadler aus Alberdorf
„Es gibt sie nicht, DIE Bäuerin!“
Bäuerin Judith Moser-Hofstadler aus Alberndorf war im Rahmen des Landwirtschaft-Schwerpunktes im Freien Radio Freistadt zu Gast und hat uns über ihre Alltagsrealität als Bäuerin berichtet. Sie ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Kräuterpädagogin und arbeitet seit zwei Jahren als Vollzeitbäuerin. Wir haben sie für unser Projekt über Rollenbilder in der Landwirtschaft, über das Image der Bäuerin, über Arbeitsteilung, Wertschätzung und Benachteiligungen von Frauen in der Landwirtschaft befragt. Ihr Resümee: DIE Bäuerin gibt es nicht und sie findet, dass der Wert von Arbeit in unserer Gesellschaft neu definiert und grundsätzlich hinterfragt werden sollte!
Mit ihrem Werdegang zur Bäuerin hat sie sich unter anderem auch in Texten auseinandergesetzt, die sie in der Sendung Vis-á-Vis vorgestellt hat und die es wirklich wert zum Nachhören sind!
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#1a: Projektvorstellung von Bäuerin.Macht.Image
Ein Aufruf die bäuerlichen Rollenbilder zu hinterfragen
Sabine Traxler und Johannes Bauer-Marschallinger haben im Freien Radio Freistadt ihr Projekt vorgestellt….
Was in den kommenden Monaten im Zuge ihrer Arbeit passieren, was sind Ziele und nicht Ziele sind und von welcher Ausgangsthese sie ausgehe besprechen sie mit Martin Lasinger vom FRF.
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Regisseurin Gertraud Schwarz im Gespräch über „Image Bäuerin“
Bereits im Frühjahr haben wir mit der Regisseurin vom Film Weiberleut, Gertraud Schwarz, ein Interview zum Thema „Image Bäuerin“ geführt. Sie hat im Zuge ihrer Filmarbeiten einen guten Einblick ins Leben der „Bäuerinnen ohne Mann“ bekommen und spricht über medial verzerrte Darstellungen und über verborgene feministische Verhaltensweisen.
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Stallgeflüster #3: Traumberuf Bäuerin?
Die dritte Ausgabe von Stallgeflüster widmet sich den Thema “Traumberuf Bäuerin”. Wir haben drei Bio-Bäuerinnen vors Mikro geholt, die uns Einblick in ihren Lebens-und Arbeitsalltag geben: Grete Ploier, Maria Ortner und Elfi Kernegger. Unser Resümee: Es gibt nicht nur DIE Bäuerin oder DIE klassische Landwirtin. Das Selbstbild der Bäuerinnen ist sehr unterschiedlich. Uns hat interessiert, wie es den Frauen in ihrer Arbeit am Bauernhof geht. Vor allem war es uns aber ein Anliegen, FRAU in diesem Beruf sichtbar zu machen.
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